Martin Eckstein – Laudatio

Liebe Eltern, liebe Dozent*innen, aber besonders liebe
Absolvent*innen,
Es ist mir eine Freude auch bei dieser Abschlussfeier erneut den
PfbEidL zu verleihen. Mit diesem „Preis für besonderes
Engagement in der Lehre“ ehrt der Förderverein der
Fachschaftsinitiative jährlich die Bereitschaft von Tutor*innen
oder Dozent*innen den zusätzlichen Schritt zu machen. Seit
2007 verleihen wir diesen Preis und heute wollen wir die
Verleihung für das WiSe 19/20 und SoSe 20 endlich nachholen.
Bei den Ausgezeichneten handelt es sich um all jene, die den
steinigen Weg hin zum Abschluss etwas angenehmer gemacht
haben und auch einen Stück mit euch gegangen sind. Dabei zählt
eben nicht nur eine gute Lehre sondern das Anheben der
Schwelle ist für uns ausschlaggebend.
Heute lässt sich der Preisträger recht gut nach dem Motto „Ich
wollte nie erwachsen sein“ – wenn man Nessaja aus Tabaluga
zitiert – beschreiben. Damit stellt er sich auch in die Reihe von
hervorragenden Physikern wie Walter Lewin – der gerne mal auf
einem Pendel schaukelte oder auf einem Fahrrad mit
Feuerlöscherturbo aus dem Hörsaal fuhr.
Jetzt fragen Sie sich bestimmt wie man das denn toppen könnte?
Nun, heute ehren wir jemanden, der schon seit er an die FAU
gekommen ist in den Vorschlagslisten auftauchte. Zunächst mit
kurzen Beschreibungen wie „endlich ergibt theoretische Physik
für mich auch Sinn!“. Recht schnell aber mit „man geht nicht
unbedingt hin, weil die Elektrodynamik so spannend ist, sondern
wegen der Witze“ und tatsächlich wird einer dieser Witze auch
ausgeführt in verkürzter Form: „Wenn Ihr Professor mit
Elastizitätstheorie anfängt, ist das wie wenn Sie abends auf einer
Feier sind. Die meisten sind schon gegangen und der Gastgeber
sagt dann „jetzt müssen wir nur noch die Gläser in die Spüle
stellen und die Flaschen zusammenräumen“. Dann denken Sie
sich auch „ja jetzt ist die Zeit zu gehen“ … und das gleiche denken
Sie sich bei Ihrem Prof eben auch.“
Ein paar Witzchen in der Vorlesungen macht aber sicher jeder,
nicht wahr?
Nun, einen völlig neuen Schub an Engagement und Aufbereitung
der Inhalte hat sich unser Preisträger dann ausgedacht, als
plötzlich alle zuhause saßen und nichts zu tun hatten – so wohl
auch er. Die Vorlesungen zur theoretischen Festkörperphysik
wurden dann plötzlich auf der Zugspitze aufgenommen oder
aber im Allgäu mit einer Kuhweide im Hintergrund. Nun,
zumindest wollte man uns das glauben machen – die
gephotoshoppten Hintergründe waren dann leider doch nicht
überzeugend genug. Der Unterhaltungscharakter blieb also doch
sehr gut erhalten. Daneben enthielten die Videos zur Vorlesung
aber ein System aus „langen Rechnungen“, „hier diskutieren wir
Physik“ und „schau mal ein schönes Beispiel“. Das half den
Teilnehmern enorm sich durch die schiere Masse der
Vorlesungsinhalte zu kämpfen und Wissen anzuhäufen.
Blieb dann doch Mal etwas unklar, wurde in den regelmäßigen
Online-Fragestunden diskutiert, gemeinsam überlegt und neue
Erkenntnisse gewonnen. Immer dann, wenn auch hier die
Inhalte noch nicht vollends vermittelt wurden, gab es kurz darauf
Zusatzmaterial, um auch diese Lücken zu schließen.
Besonders im Gedächtnis ist aber sicher der Assistent unseres
Preisträgers geblieben – das Besserwisser-Lama. Hin und wieder
schlich sich der Fehlerteufel ein und kurzerhand unterbrach das
Lama das Video, um den Fehler zu korrigieren. Am Anfang wohl
als Scherz gedacht, etablierte sich das Lama als Maskottchen.
Spätestens jetzt ist wohl klar, dass es sich bei unserem
Preisträger um keinen geringeren als Prof. Dr. Martin Eckstein
handeln kann. Herr Eckstein kommen Sie doch bitte kurz nach
vorne.
Also, lieber Herr Eckstein – lieber Martin, damit dir die
Assistenten deiner Vorlesungen auch in Zukunft nicht ausgehen,
haben wir dir zu deinem Besserwisser-Lama einen Frage-Yak
besorgt.
Daneben auch noch ein Andenken an Erlangen in Form eines
Steinkrugs der besseren Brauerei hier … leider verlässt du ja die
Studierenden der FAU, um in Zukunft dann die Studierenden der
Uni Hamburg zu unterstützen.
Für deine Lehre wünschen wir dir von der FSI auch weiter eine
große, interessierte Zuhörerschaft und erwarten nichts
geringeres als weiterhin besonderes Engagement in der
Vorlesungen und bei der Betreuung von Abschlussarbeiten – von
der ich im übrigen aus erster Hand berichten kann, dass die
Menge an Scherzen und Engagement auch in diesem Bereich
erfreulich konstant ist.
Vielen Dank!